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Tourenwochenende auf der Lidernenhütte

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Am Samstagmorgen um 6.30 Uhr Treffpunkt bei Follow Me in Lörrach. Das war der Start zum Tourenwochenende auf der Lidernenhütte in der Schweiz. Neben einem guten Dutzend Tourenskifahrern war ein Snowboarder mit Schneeschuhen und ich mit einem Salomon-Splitboard und entsprechendem Zubehör aus dem Leihpool angemeldet.

Die Anfahrt erfolgte mit mehreren Autos via Luzern am Vierwaldstättersee vorbei nach Sisikon, und von da ab hinauf nach Riemenstalden – die letzten Meter mit montierten Schneeketten. Vor uns lag nun die Luftseilbahn Chäppeliberg-Spilau, die eher an einen kleinen Transportlift als an eine Seilbahn zur Personenbeförderung erinnert. Mit einer Kapazität von 4 Personen und Gepäck schwebten wir mit Blick auf den Vierwaldstättersee hinauf zur Bergstation. Die letzten Meter ging’s dann mit aufgezogenen Fellen bzw. Schneeschuhen durch den Tiefschnee zur eingeschneiten Lidernenhütte (1.727 m.ü.M.) – unser Basislager für’s Wochenende.

 Lawinenlagebericht und Briefing für die erste Tour

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Für jede alpine Tour im Winter ist ein Notfallset bestehend aus LVS-Gerät, Sonde und Schaufel die Grundausrüstung eines jeden Tourengängers. Da dies nicht vor einem Lawinenabgang schützt und um das Lawinenrisiko auf ein Minimum zu reduzieren, hatten wir mit Oliver Reischl einen sehr kundigen Bergführer an unserer Seite – unterstützt von Andy Wochner, der schon einige Skitouren und Schulungen auf dem Kerbholz zu verzeichnen hat. Bevor wir unsere erste Tour starteten, gab es eine Info zum aktuellen Lawinenlagebericht, ein paar Verhaltensregeln und ein Briefing zur bevorstehenden Tour. Die traurige Nachricht über den Lawinenabgang am Feldberg und am Herzogenhorn sorgte für zusätzliche Sensibilität der Teilnehmer.

Grenzgänger zwischen Uri und Schwyz

Unsere erste Tour brachte uns bei Sonne und blauem Himmel in Richtung Chaiserstock (2.515 m.ü.M.) – einem Berggipfel auf der Grenze der beiden Zentralschweizer Kantone Uri und Schwyz. Bereits beim Start von der Lidernenhütte stellen wir uns die Frage: sind wir hier in Uri oder im Kanton Schwyz? Der Hüttenwirt sorgte für Aufklärung: „also da hinten ist Schwyz, die Hütte steht im Kanton Uri aber sie gehört zur SAC-Sektion Schwyz“ – was für interkantonale Beziehungen…

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Auf dem Weg hinauf erklärte unser Guide immer wieder verschiedene Schnee- und Windphänomene. So sichteten wir beispielsweise zahlreiche „Kometenschweife“, die etwas untypisch den Berg hinauf zeigten, während der Wind in eine andere Richtung ging – ein Indiz für die wechselhaften Windverhältnisse der letzten Tage. Des Weiteren trafen wir bei unserem Aufstieg kurz nach einer Powderpassage auf eine schneearme und eisige Schräglage, die ebenfalls vom Wind erschaffen wurde. Die im Rucksack mitgeführten Harscheisen mussten jedoch nicht zum Einsatz kommen.

Wegen Lawinenwarnstufe 3 hielten wir uns von Hängen über 30° fern und passierten ein paar Abschnitte in größerem Abstand, um die feinpulvrige Schneedecke nicht unnötig zu strapazieren. So erreichten wir ohne Zwischenfälle und mit ein paar kurzen Pausen den Bereich unterhalb des Chaiserstocks. Auf den Gipfelanstieg verzichteten wir dann, da schlechteres Wetter zum Nachmittag prognostiziert wurde und der blaue Himmel zunehmend von aufziehenden Wolken getrübt wurde.

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Mit dem Wechsel in den Abfahrmodus war der Großteil unserer Kraftanstrengung hinter uns gebracht. Ab jetzt hieß es maximalen Powderspaß genießen. Wir surften jedoch noch nicht den kompletten Weg zurück zur Lidernenhütte, sondern nutzten ein schneereiches Plateau für ein paar Lawinenübungen: Funktionsweise von LVS-Geräten, Ortung via LVS-Gerät, Sondierung von vergrabenen Gegenständen, Vorgehensweise bei der Ausgrabung, etc. Die abschließende Grabung bis zum Erdboden – bei immerhin knapp 2m Schneehöhe – wurde zur Bestimmung der Schneebeschaffenheit und Erklärungen zum Schichtaufbau genutzt.

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Zum Abschluss unserer Tour ging’s den letzten Teil zurück zur Hütte und schnell in die warme Stube. Nach dem Abendessen fiel es den Teilnehmern sichtbar schwer, trotz noch recht früher Uhrzeit die Augen offen zu halten – der Gedanke an die kalte Schlafstube ließ uns immerhin bis 22 Uhr durchhalten, bis wir uns dann in die Schlafsäcke einmummelten.

Eine schneereiche Nacht…

Der Sonntag war von schlechterem Wetter geprägt. Die Nacht hatte nochmals eine ordentliche Menge Neuschnee gebracht und so starteten wir nach dem Frühstück mit einem Exkurs ins Thema Tourenplanung, Bestimmung von Hangneigung und Beurteilung von Risiken. Es sollte jedoch kein kompletter Tag in der warmen Stube bleiben.
Nach der lehrreichen Theorieeinheit starteten wir gut eingepackt ins muntere Schneetreiben. Es standen weitere Praxiseinheiten in der „Verschüttetensuche“, der Schneeschichtbeurteilung mit Blockabriss und der Hangneigungsbeurteilung auf dem Programm, was die Kälte vergessen ließ. Im Gegenteil: die Grabungen sorgten eher für ein paar Schweißtropfen auf der Stirn. Auch hier gab es wieder einige Aha-Erlebnisse zu verzeichnen. Besonders eindrucksvoll war beispielsweise, wie es trotz fehlender Sicht mit einer Sonde im Schnee möglich ist, einen Rucksack oder einen menschlichen Körper von einem grasbewachsenen Boden oder von Steinen zu unterscheiden – und das in einer Tiefe von knapp 2m.

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Nachdem wir dann ein paar praktische Tipps im Gehen von Spitzkehren erhalten hatten, ging’s an der Hütte vorbei in den Pulverhang. Zum Aufstieg wurden diese Tipps dann teilweise umgesetzt, wobei ich mich als Spurengeher in der Herausforderung sah, eine möglichst direkte Route durch den Tiefschnee zu bahnen. Hierbei wurde mir mehr als deutlich, was die erste Person in der Gruppe an Zusatzaufwand zu bewältigen hat, wenn man sich durch knietiefen Neuschnee ackert…

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Tourenwochenende auf der Lidernenhütte – Powdersurfen deluxe

Während sich der Großteil der Gruppe für die Abfahrt mit der kleinen Lufseilbahn entschied, wählten 5 powderhungrige Wintersportler die Variante der Abfahrt mit Ski bzw. Snowboard von der Hütte aus. Natürlich war ich unter den Fünfen zu finden – diesen Spaß wollte ich mir nicht entgehen lassen…

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Die Abfahrt ging zunächst durch freieres Gelände und dann durch den tief verschneiten Wald bis zur Talstation der Seilbahn. Da ich diese unglaublich gute Abfahrt nicht so recht in Worte fassen kann, lasse ich nur wenige Worte sprechen: Powdersurfen deluxe…

Nachdem wir das Wochenende den Umgang mit der Schaufel intensiv geübt hatten, nutzten wir dieses Wissen um die zugeschneiten Autos für die Rückfahrt freizuschaufeln. Hier zeigt es sich, dass es im Winter neben dem Notfallaspekt mitunter auch recht praktisch ist, eine Schaufel im Gepäck zu haben…


alle Bilder zum Tourenwochenende auf der Lidernenhütte

[See image gallery at www.fome.de]


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